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Anmerkungen
und Quellenangaben Das Archiv der Stadt
Kroppenstedt wird nachfolgend mit AStK abgekürzt.
(1) Eine umfassende Abhandlung über die Geschichte
der Stadt Kroppenstedt fehlt. Ansonsten:
Friedrich Albrecht, Chronik Stadt Croppenstedt, Manuskript, ca. 1835. Rudolf
Ammann, Chronik der Stadt Kroppenstedt, 1958.
Weitere Literatur, in der Kroppenstedt erwähnt wird: Deutsches Städtebuch,
hrsg. von E. Kayser, Band 2: Provinz Sachsen und Anhalt (1941);
Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler von Georg Dehio (Neubearb. 1974);
Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, hrsg. von Berent Schwineköper
(Neubearb. 1987).
(2) Dr. Braun: Die Kroppenstedter Reithufen, 1935.- Weitere
Unterlagen über die Reithufenstiftung im AStK.
Man vgl. auch: Erco von Dietze und Claudia Hunsdiek-Nieland, Stiftungen in
der Mitte Deutschlands, Bonn 1999. Darin auch die Reithufenstiftung aufgeführt,
ansonsten die erste umfassende Publikation über das Stiftungswesen während
der DDR-Zeit.
Reiterdienste wie in Kroppenstedt bestanden auch in anderen Gebieten, so z.
B. in der Fürstabtei Fulda seit dem Mittelalter "Rittlehn-Güter",
die vom Fürstabt an bestimmte Bauern vergeben worden waren, wofür
sie "ausgerüstete Pferde und Reiter" zu stellen hatten (so in
Maberzell, Haimbach und Großenlüder). Auch diese Bauern waren von
Abgaben weitgehend frei. Allerdings hatten diese Dienste nicht die Bedeutung
wie jene in Kroppenstedt. Sie bildeten nur eine Art von "Landmiliz".
Die eigentliche Fuldaer Reitertruppe bestand aus Mitgliedern der Rhöner
Ritterschaft. Im Jahre 1803 fielen die Fuldaer Rittlehen an den Staat zurück.
Näheres hierzu: Die Fuldaer Rittlehngüter, in: Buchenblätter,
Beilage der Fuldaer Zeitung, 48. Jg., 1975, S. 13-15.
(3) H. Clajus, Kurze Geschichte des ehemaligen Bistums
und späteren
weltlichen Fürstentums Halberstadt, Osterwick 1901.
F. W. A. Bratring, Das Fürstentum Halberstadt - die Mediat-Stadt Croppenstedt,
1798. (Eine "Mediatstadt" war eine ehemals
reichsunmittelbare Stadt, die einem Landesherrn unterstellt worden war.)
(4) AStK, Fach 40 Nr. 8. Diese nicht gebundene Akte umfaßt hauptsächlich:
14 Briefe von Esaias Compenius an den Stadtrat zu Kroppenstedt, die bis auf
einen Brief alle datiert und zumeist mit dem Compenius-Siegel versehen sind
(Himmelfahrt 1603, Johannis 1603, 1.3.1606, 21.9.1608, 22.3.1609, 13.2.1610,
14.6.1610, 9.8.1610, 28.2.1611, Ostern 1611, 1.8.1612, 14.2.1613, 6.3.1613).
Vom Stadtrat an den Orgelbauer liegen 4 Briefe in Konzeptfassung vor (3.2.1604,
14.9.1608, 19.3.1609, 28.7.1612);
Außerdem sind der Akte beigefügt: ein Entwurf des Kontraktes zwischen
dem Stadtrat und Orgelbauer Compenius, jeweils ein Brief von Christoph von
der Lippa (17.6.1603), vom Rat aus Hettstedt (14.7.1603) und Dönstedt
(Kasten Schenke, 14.7.1603), vom Landrichter (?) aus Wolfenbüttel, sowie
ein Konzeptbrief vom Rat der Stadt Kroppenstedt an den Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel
(2.7.1609) und drei Briefe von Joachim Johann Georg von der Schulenburg an
den Stadtrat von Kroppenstedt.(Exaudi
1603, 24.6.1603, 1.1.1604), sowie die Anfrage der Stadt Kroppenstedt an den
Orgelmacher Thomas aus Braunschweig (1563).
(5) Thekla Schneider, Die Orgelbauerfamilie Compenius,
Dissertation, Leipzig 1937, abgedruckt in: Archiv für Musikforschung,
2. Jg., Leipzig 1937.
Auf Kroppenstedt geht sie auf den Seiten 19 bis 22 ein. Davon Neudruck in:
ISO-Information, Lauffen/Neckar, Nr. 14, April 1976, Nr. 16, März 1977
und Nr. 18, September 1978.
(6) Monumente, Magazin für Denkmalkultur in Deutschland,
hrsg. von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, 8. Jg., Nr. 3/4, April
1998, S. 14-15.
(7) Die Orgel im Schloss Harbke wird dabei auf den Seiten
29 bis 31 vorgestellt. Das Harbker Instrument, das 1621/22 von Gottfried
Fritsche erbaut wurde, ist in fast originalem Zustand erhalten.
(8) AStK Fach 42 Nr. 36. Michael Praetorius (1571-1621),
Kapellmeister und Kammersekretär des Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel,
war ein namhafter Komponist und Musikschriftsteller und Freund des Esaias
Compenius.
(9) In: Anfrage des Stadtrates an den Orgelmacher Thomas,
1563. Zur Organistenzulage vgl. Stadtrechnung, z. B. 1608/09 oder 1611.
(10) Dispostionsangaben in der Anfrage bei Orgelmacher
Thomas, 1563, in: AStK Fach 40 Nr. 8. Der Orgelmacher Johannes Thomas ist
wahrscheinlich Joh. Thomas der Ältere; von ihm und seinem Sohn Johannes
Thomas dem Jüngeren sind Arbeiten zwischen 1499 und 1581 nachweisbar.
(11) Kündigungsschreiben des Stadtrates von Kroppenstedt
an den Orgelbauer Barthel Schwertfeger, Einbeck, vom 12. 6. 1603 im AStK.
Nach Auskunft des Stadtarchives der Stadt Einbeck liegen Kirchenbücher
erst ab 1647 vor; Angaben über den Orgelbauer waren deshalb nicht zu ermitteln,
ebenso nicht bei den Stadtkirchengemeinden.
(12) Die Registerangaben Schwertfegers nach einer Notiz
im AStK und in: Ludwig Mückl, Orgelbau in St. Martini-Kirche ... anno
1603-1613.
(13) Stadtrechnung 1603/04, darin: "10 gr(oschen)
Curt Alers Bothenlohn nach Hettstedt den 16. Juli" sowie "11
gr 3 D(enar) Curt Henkelln Bothenlohn nach Dhönstedt, 13. Juli".
Ludwig Mückl liest in seiner Transkription der Orgelbauakten fälschlicherweise "Herstadt" statt
Hettstedt.
(14) Zu näheren Angaben vgl. man die Stadtrechnung
von 1604/05 (AStK Fach 144 Nr. 64)
(15) Angabe zur Disposition aus dem Kontrakt mit Compenius
von 1603 (AStK Fach 40 Nr. 8). Bewertung der Disposition: nach Thekla Schneider
und dem Gutachten von Mads Kjersgaard.
Zum mitteltönigen Stimmungssystem: Im naturreinen Tonsystem haben die
Töne des und cis, es und dis, ges und fis, as und gis, ais und b unterschiedliche
Tonhöhen; somit war auf dem so gestimmten Instrument ein Musizieren in
allen Tonarten nicht möglich. In unserem heutigen gleichstufigen Tonsystem
sind diese eigentlich unterschiedlichen Töne jeweils zu einem
Mittelwert "zusammengezogen", also des = cis, es = dis usw. Heinrich
Compenius d. Jüngere hat 1605 in seiner Orgel im Dom zu Magdeburg geteilte
Tasten und doppelte Pfeifen für die naturreinen "Subsemitonien" es
/ dis und as / gis gebaut, um das Spielen in weiteren Tonarten zu ermöglichen.-
Angaben über die Subsemitonien cis / des, dis / es usw. finden sich im
Internet unter dem Stichwort "Orgeln mit Subsemitonien", darunter
ein Artikel von Ibo Ortgies (Universität Göteborg). Vgl. zur Mitteltönigkeit
und zu anderen alten Stimmsystemen auch Gottfried Rehm, Musikland Rhön
- Beiträge zur Musik- und Orgelgeschichte Fuldas und der Rhön, Hünfeld
2001.
(16) Folgende Bürgernamen: Saurlandt, Theder, Fischer,
Struve,
Lange, Moldenhauer, Bardeleben, Verdemann, Straube, Sonnenberg und Wolfram.
(17) AStK; ebenso bei Mückl, Orgelbau in St. Martini-Kirche
... anno 1603-1613.- Außerdem sehe man Alexander Koschel: Christian Förner
und seine Orgel in der Schlosskirche St. Trinitatis zu Weißenfeld, in:
Ars Organi, 50. Jg., Heft 1, 2002, S. 9 ff.
Christian Förner war stets um technischen Neuerungen bemüht und baute
eine eigene Art von Springladen und Balganlagen. Noch heute zu sehen bei den
Orgelgehäusen in Weißenfels (1673)und St. Ulrichskirche, jetzt städtische
Konzerthalle, in Halle (Saale). Reparaturarbeiten führte er unter anderem
in Kroppenstedt, Fischbeck an der Weser und in der Halberstädter Franziskanerkirche
(1648) aus. Förner ist 1678 in Wettin in Wettin gestorben. (Mitteilungen
aus dem Internet, Suchmaschine Google, unter dem Stichwort "Christian
Förner".)
(18) Die Orgelangaben 1774 entsprechend der Akte im Landeshauptarchiv
Magdeburg Rep. A 12 Spec., Croppenstedt Nr. 41 - nach Mitteilung von Erco
von Dietze (Vahldorf). Weitere Orgel-Angaben bis 1836 nach AStK. Angaben über
die Orgelbauerfamilie Boden in "Acta Organologica", Berlin, Band
4, 1970.
(19) Die Angaben dieses Kapitels aus dem Archiv der Evangelischen
Kirchengemeinde Kroppenstedt, Akte B, Kirche, Tit. VII Bauten, Vol. I C.-
Man vgl. auch das Manuskript von Stefan Nusser.
(20) Adolf Christian Reubke (1805-1875) arbeitete zunächst
autodidaktisch als Klavierbauer; Ende der dreißiger Jahre studierte
er Johann Gottlieb Töpfers Lehrbuch "Theorie und Praxis des Orgelbaus" und
wandte sich dem Orgelbau zu. Sein größtes Werk war 1856-61 die
Domorgel in Magdeburg mit 81 Registern in vier Manualwerken und zwei Pedalwerken.
1861 baute er eine Orgel mit 28 Registern in der Martinikirche zu Gröningen
hinter dem alten barocken Prospekt (nicht erhalten). Bis 1870 hat Adolf
Reubke 65 neue Orgeln erbaut. In der Nicolaikirche zu Burg übernahm
er beim Orgelneubau 1864/65 das alte Gehäuse von Heinrich Compenius.
1872 übernahm Adolfs zweiter Sohn Ludwig Emil Reubke (1836-1884) die Werkstatt.
Dessen Bruder Christian Gottlieb Carl Reubke (1840-1860) war in seinem Betrieb
tätig, starb aber schon mit 20 Jahren. Firmennachfolger in Hausneindorf
wurde 1884 Ernst Röver.- Adolf Reubkes ältester Sohn Julius Reubke
(1834-1858) war Komponist und Pianist, der auch für die Orgel schrieb.
Sein jüngster Bruder Otto Reubke (1842-1913) war Universitäts-Musikdirektor
in Halle. (Angaben nach Hermann Fischer, 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbauer,
Lauffen 1991, S. 278 u. fg.)
(21) Vgl. Orgelakte 1957/58 der Evangelischen Kirchengemeinde
Kroppenstedt. Ferner Angaben im Manuskript von Mads Kjersgaard von 1998
im AStK.
(22) Dazu Joseph Würsching, Die Compenius-Orgel auf
Frederiksborg, Mainz 1946, und Jens Laumann, Compenius Orgelt in Frederiksborger
Slotskirke, Hiller (1955).
(23) Angaben über die Compenius-Familie in: Die Musik
in Geschichte und Gegenwart, 2., neubearb. Ausgabe, Personenteil Bd. 4, Kassel
2000, Sp. 1438-1446.
Auch Per Kynne Frandsen geht in seinem Manuskript von 1998 auf diese Familie
und ihre Werke ein.
Der Hinweis, die Familie Compenius stamme ursprünglich aus Hessen, findet
sich bei Friedrich Wilhelm Bautz, Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Band I, 1990, Spalte 1115.
In Joh. H. Zedlers Großem Universallexikon von 1773 wird Esaias Compenius
als "zu Anfange des 17. Seculi ein Braunschweiger Organist, wie auch Orgel-
und Instrumenten-Macher" bezeichnet.
Die Suchmaschine AltaVista listet im Internet beim Stichwort "Esaias Compenius" 18
Eintragungen auf.
Ein Bild von Esaias Compenius fand sich weder in den Franckeschen Stiftungen
in Halle noch in der Herzog August-Bibliothek Wolfenbüttel.
(24) Weiteres bei Thekla Schneider; ebenfalls bei Gottfried
Rehm, Die Orgelgeschichte des Fritzlarer Doms, in: Ars Organi, Berlin,
24. Jg., 1976.
Die Fritzlarer Compenius-Orgel ist 1768 durch einen Neubau von Johannes Schlottmann
ersetzt worden.
(25) "Orgeln Verdingnis..." (1615/16) von Esaias
Compenius; neu veröffentlich von Friedrich Blume in: Kieler Beiträge
zur Musik, Heft 4, 1936.
(26) Michael Praetorius, De Organographia, 1619, S. 185/186.-
Im Jahre 1803 hat der Orgelbauer Johann Markus Oestreich aus Bimbach bei
Fulda die Bückeburger Orgel "erneuert" und erweitert. Bei
dieser Gelegenheit wird Esaias Compenius auch als "Josias" Compenius
zitiert.
1919 wurde das Rückpositiv der Bückeburger Compenius-Orgel entfernt,
Die Orgel ist leider 1962 einem Brand zum Opfer gefallen; sie wurde 1965 rekonstruiert,
jedoch ohne Rückpositiv.
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